Stadtmeisterschaft 2018

Der Nachwuchs glänzt bei den Kletter-Stadtmeisterschaften

Die Dramaturgie hätte nicht besser sein können, für die erfreulich zahlreichen Zuschauer bei unseren Stadtmeisterschaften am 1. Dezember. Die letzten beiden Starter im Superfinale machten den Stadtmeistertitel unter sich aus. Als Vorletzter konnte Max Dorscht (25) als erster das lange Dach der anspruchsvollen Finalroute meistern. Urs Leuthäusser (18) musste und konnte nachziehen, um mit dem besseren Ergebnis aus der Hauptrunde in Führung zu bleiben. Es blieb also spannend bis zum letzten Zug.


Urs, der sich im Superfinale, trotz kräftiger Erkältung, keine Blößen gibt. Hier beim vorletzten Zug.

In Abwesenheit von Seriensiegerin Sofie hatten diesmal bei den Damen andere starke Mädels die Chance auf den Stadtmeistertitel. Es war nach den Leistungen der Hauptrunde schon ziemlich klar, dass die Entscheidung zwischen Kathi (13), Verena Roos (19) vor Alina Reinhard (17) fallen würde. Kathi musste in der Damen-Finalroute dann am vorletzten Haken loslassen, während die anderen beiden souverän toppten und in ein Stechen durften. Der Zweikampf der beiden in der Herren-Route war nicht weniger spannend, als der der Jungs zuvor. Am Ende war Verena nicht zu schlagen, aber beide zeigten eindrucksvoll, dass sie auch bei den Herren vorn dabei gewesen wären. Nur aus dem Augenwinkel wahrgenommen, aber schon beeindruckend war, dass Alina und Verena nach Abschluss der Preisverlosung und während alle anderen bei Pizza und Bier im Foyer standen oder am Feuer saßen, die eine Route, die sie nicht hochgekommen waren, gleich nochmal geklettert sind. An Lust am Klettern mangelt es da nicht ...

Vorm Superfinale kämpften ca. 80 Coburger Kletterer in Vor- und Hauptrunde, um die Stadtmeistertitel der Altersklassen bis 15, bis 18, 19 bis 40 und 65plus.

In der Vorrunde wurde bei den Jugendlichen gebouldert. 9 neue Boulder durften probiert werden, in der Schwierigkeit von moderat bis schwer. Eine ganze Reihe der NachwuchsathletInnen schaffte alle Boulder, die Entscheidungen waren damit auf die Hauptrunde vertagt. Da hatten wir die Kids beim Schrauben mal wieder etwas unterschätzt.

Für die Vorrunde der Erwachsenen hatte sich das Organisationsteam Neues ausgedacht. Die ca. 80 Routen des Kletterzentrum wurden in sieben Schwierigkeitsbereiche zusammengefasst. Die Teilnehmer mussten sich für einen Bereich entscheiden und dann aus dem entsprechenden Lostopf eine Route ziehen und diese klettern. Zwei Routen kamen in die Wertung, drei durften versucht werden. Punkte gab es dabei nur für einen kompletten Durchstieg. Neben Kraft und Klettertechnik waren eine gute Selbsteinschätzung und die richtige Strategie gefragt. Der Modus scheint bei den TeilnehmerInnen sehr gut angekommen zu sein, es war recht kurzweilig, gab die ein oder andere Überraschung - im positiven wie im negativen - und die Aufgabe blieb sicher im zeitlichen Rahmen.

In der Hauptrunde kletterten dann alle Starter 2 Routen, Punkte gab es hier für die erreichte Höhe. Spannende Aufgabe für das Organisationsteam ist es, die neu geschraubten Routen für die einzelnen Altersklassen auf die Teilnehmer so abzustimmen, dass niemand zu schnell überfordert ist und auf der anderen Seite sinnvolle Differenzierung entsteht. In diesem Jahr ist das in den meisten Fällen gut gelungen, mit eindeutigen Siegern in sieben von acht Klassen. Nur bei den 16- bis 18-jährigen Jungs gab es 3 erste Plätze. Valentin Herrmann, Lev Pientka und Julius Feldner hatten mit den etwas zu einfachen Bouldern leichtes Spiel, konnten anschließend eine Route toppen und in der anderen fielen sie alle drei an derselben Stelle.

Ein besonderes Highlight dieses Tages setzte der jüngste Teilnehmer Ben Ruckdäschel. Im sehr spektakulären Dach der 2. Hauptrundenroute kämpfte sich das erst 9-jährige Talent unter lautstarker Anfeuerung zwischen den Sintern bis zum Top. Er blieb am Ende der Einzige, dem dieses Kunststück gelang - bei immerhin 20 Startern in der männlichen Jugend, die sich auch an der Route probiert hatten. Motiviert von der eigenen Leistung bot er dann auch im Superfinale eine tolle Vorstellung und konnte auch bei den Erwachsenen voll mithalten.

Bei den Mädels bis 15 setzte sich Ben's Schwester Kathi (13) durch. Auch sie konnte als einzige Starterin in ihrer Altersklasse die 2. Hauptrundenroute toppen und überzeugte mit engagiertem und dynamischem Dachklettern.

Auch wenn viele TeilnehmerInnen von uns (das sind in diesem Fall in erster Linie Michl, Simone und ich) schon eindringlich zum Mitmachen motiviert werden müssen, hatten wir dann doch wieder den Eindruck, dass es den allermeisten Teilnehmern doch großen Spaß gemacht hat.

Bernd


Der neue Los-Modus für Runde 1 (die zu kletternden Routen mussten aus Schwierigkeitstöpfen gezogen werden) wurde allgemein gelobt.


Auch wenn die ein oder andere, angesichts der gelosten Route, etwas skeptisch dreinblickte.


Das war der Go des Tages, da waren sich Zuschauer und Teilnehmer einig: Ben in der schweren der beiden Routen für die Jugendlichen.


Nach beeindruckendem Fight erreicht der erst 9-Jährige als einziger das Top. 


Motiviert von der eigenen Leistung bietet er später im Superfinale aller Altersklassen nochmal die große Show und kommt bis weit ins lange Dach.

Unsere starken Mädels, die dafür gesorgt haben, dass kein Dach unbezwungen blieb:


Kathi, 


Alina 


und Verena


Über diese Teilnehmerin haben wir uns am meisten gefreut: Denice Verganza (links, hier mit Anja). Sie kam zu uns übers Klettern für Menschen mit Behinderung im Rahmen unserer Projekttage und später in Wolfgangs Angebot für die OBO (Offene Behindertenarbeit Oberfranken) am Montag. Nach unserem Arco-Ausflug mit der OBO ist sie in Wolfgangs 'normale' Gruppe gewechselt und kam jetzt - einfach so - zu den Stadtmeisterschaften. Toll! Sind das Ansätze in Richtung Inklusion?


Die Stadtmeisterschaften generationenübergreifend - das letzte Jahr hat es besser funktioniert. Nur Brigitte, Maggi und Fips haben sich diesmal motivieren lassen - dafür ein dickes Lob! Wir werden dran arbeiten beim nächsten Mal wieder zwei volle Podien zu haben ...


Martin Rüger hatte im starken Starterfeld der Ü40-Herren diesmal die Nase vorn, knapp vor Höfi und Martin Spörl. Alle drei lösten die spannende Kante im unteren Teil der Route souverän, im Abschlussdach musste Höfi etwas früher loslassen als die anderen beiden. Er hatte allerdings das bessere Vorrundenergebnis .

Max, eigentlich Boulderspezialist, freut sich über seinen überzeugenden Go im Superfinale. Nur er und Urs erreichen das Top. Über den Gesamtsieg entscheidet das etwas bessere Vorrundenergebnis, zugunsten von Urs.



Ganz viele waren noch da, bei der Siegerehrung. Das freut die Organisatoren. Volle Podien sprechen dafür, dass es Spaß gemacht hat (und dass jeder noch auf unsere Preisverlosung hofft ...)


Besonders gut gelaunt waren nach getaner 'Arbeit' die Ü-40-Damen. Zufrieden mit sich? Obwohl sich einige schon echt zur Teilnahme überwinden mussten.


Die Stadtmeister 2018: Verena Roos und Urs Leuthäusser

Tausend Dank an alle Helfer - hier stellvertretend:


Möck: Der Mann am Rechner im Hintergrund. Nur weil ers drauf hat, gabs Urkunden und wir konnten den Zeitplan einhalten.


Daniel, immer da wenn er oder was aus seinem vielfältigen Fundus gebraucht wird.


und X, auch immer dabei und unverzichtbar


und natürlich Mr. Boulderraum persönlich - da macht das Miteinander richtig Spaß


das bewährte Orga-Team Simone + Bernd

Veröffentlicht in Events, Klettern.

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