Das große Doppel-Jubiläum

140 Jahre DAV Coburg
150 Jahre Alpenverein

Es war ein wirklich toller DAV-Tag. Eine gelungene Kombination aus Kids-Stadtmeisterschaft, Familientag und Jubiläumsfest. Vielen Dank an die weit über 500 BesucherInnen, die an diesem Tag den Weg ins Kletterzentrum gefunden haben!

hier stellvertretend der Bericht aus der NP Coburg vom 21.5. von Judith Hobmaier:

Coburg - Wenn der deutsche Alpenverein in Coburg (DAV) feiert, spielt sogar das Wetter mit. Bei strahlendem Sonnenschein fanden sich Jung und Alt bei der 140-Jahr-Feier im Kletterzentrum Coburg ein. Den ganzen Tag war Programm geboten, angefangen bei der Kids-Stadtmeisterschaft mit anschließendem Familientag bis zum krönenden Abschluss am Abend mit spektakulärem Repertoire.

So konnte man Samstagabend live erleben, wie der DAV Coburg Generationen verbindet. Sogar wortwörtlich: Beim eindrucksvollen Auftritt der Kletterjugend wurde Teamwork großgeschrieben. Hand in Hand ging es die zehn Meter hohe Außenwand hinauf und mit Schwung wieder hinab. Zu zweit klettern klingt eigentlich nach dem ganz normalen Wahnsinn: einer sichert unten seinen Partner, der andere klettert. Die DAV-Nachwuchskletterer definieren zu zweit ganz neu und erklommen im Huckepack die Wand. Die Show der Nachwuchskletterer endete mit Luftballons, Konfetti und einem riesigen Dankeschön-Transparent in luftiger Höhe.

Der Bergsport in Coburg ist geprägt von Gemeinschaftssinn, da waren sich die Anwesenden einig. "Das Schöne an der Liebe zu den Bergen ist, dass es die unterschiedlichsten Menschen miteinander verbindet", bestätigt Johanna Beetz, Leiterin der Klettergruppe. Auch 3. Bürgermeister Thomas Nowak betonte beim Generationen-Talk, moderiert von Thomas Apfel: "Der DAV Coburg macht viel für die Stadt und genau das ist vermutlich einer der Gründe, wieso die Zusammenarbeit so gut läuft." Es sei auch nicht üblich, dass bei Vereinsfeiern so viele Stadträte wie am Samstag anwesend seien, fügte Nowak schmunzelnd hinzu. Nur beim Thema Coburger Hütte bekamen die Anwesenden von Nowak ein entschuldigendes "noch nicht" zu hören. "Aber ich habe ja noch meine zweite Lebenshälfte dafür Zeit und nehme mir den Aufstieg fest vor."

Neben dem Gemeinschaftssinn scheint auch die Liebe ein verbindendes Element im Alpenverein zu sein. So gesteht Horst Fischer, Ehrenmitglied des DAV Coburg, beim Generationen-Talk, er sei damals zum Bergsport wegen einer "sexy Bergführerin mit Hot Pants" gekommen. Auch Gisela Geisthardt, DAV-Mitglied seit "ungefähr 1968", erzählt: "Meine Freunde sagten mir damals, ich müsse unbedingt auf die Coburger Hütte, da gebe es süße Jungs - und sie hatten Recht." Ihren Mann habe sie dort zwar nicht kennengelernt, er trat aber später ebenfalls dem Alpenverein bei. "Allein schon aus Ehrgeiz", grinst Stefan Geisthardt, "immerhin hatte ich eine sportliche Frau, die Skifahren konnte und Hüttentouren mitmachte", berichtet er. Das aktive Ehepaar ist sich einig: "Selbst wenn wir wollten, könnten wir nichts Negatives über den DAV sagen. Weil es nichts gibt."

Auch für Kletterkabarettist und Klettercomic-Zeichner Eberhard "Erbse" Köpf war die 140-Jahr-Feier etwas ganz Besonderes. Zum ersten Mal durfte er in Coburg sein Publikum mit gekonnten Witzen und kleinen Seitenhieben die Kletterszene, und damit auch sich selbst aufs Korn nehmen. Erbse, wie er von allen genannt wird, zeichnet seit seiner Jugend und klettert seit über 30 Jahren. Seit 2007 steht er noch zusätzlich als Kletterkabarettist auf der Bühne.

Lange war Erbse Verfechter vom Draußenklettern, nun musste er sich - öffentlich - auch eingestehen, wohl doch mehr Zeit in der Halle zu verbringen. "Früher lachten uns die alten Alpinisten aus. Für die war Bergsteigen das einzig Wahre. Für die waren wir Sportkletterer nichts, was man ernst nehmen konnte." Doch genau wie früher die Sportkletterer die nächste Stufe der Evolution im Alpinismus waren, seien die Boulderer ( Klettern ohne Seil in Absprunghöhe, Anm. d. Red. ) jetzt an der Reihe, die Sportkletterer zu überholen.

Neben sportlicher Unterhaltung war auch für Geschichtsfreunde viel geboten: Gunnar Schmidt, den Apfel liebevoll als "wandelnden Almanach" des DAV Coburg bezeichnete, hatte in rund 220 Stunden die Chronik des DAV Coburgs aufgearbeitet und in noch einmal 60 Arbeitsstunden die Ausstellung vorbereitet. So konnten sich die Besucher die Sektionsgeschichte inklusive original Gründungsurkunde der Sektion durch Herzog Alfred zu Gemüte führen.

Moderator Apfel entlockte dann doch noch den ein oder anderen gar nicht so unkonkreten Zukunftsplan für das Kletterzentrum Coburg. Eine Erweiterung mit Parcours, Skatepark und Boulder-Pilz sei nicht so abwegig. Immerhin habe das Kletterzentrum seit Eröffnung 2001 dem DAV Coburg jährlich fast 400 Mitglieder Zuwachs beschert. "Das sind ganze Vereine, die da jedes Jahr beigetreten sind, ist der Vorsitzende des Vereins, Thomas Engel, begeistert.

Die Ausstellung zur Sektionsgeschichte hat doch erfreulich viele Besucher interessiert. Den ganzen Tag über gab es CoJe-Saal spannende Gespräche und regen Erinnerungsaustausch.

Volles Haus im Festzelt., das von unseren Senioren mit enormer Einsatzbereitschaft auf- und abgebaut wurde. 

Talkrunde mit Moderator Thomas Apfel zur Sektion, ihrer Geschichte und ihrer aktuellen Situation.

Szene aus dem Jugend-Act, den die Fördergruppen mit großer Kreativität vorbereitet hatten.

Dank der Fördergruppe nach ihrer Vorstellung ans Publikum und an den Jugendreferenten, stellvertretend für alle TrainerInnen und JugendleiterInnen.

Liederliches von Erbse: Comedy zu Klettern, Bouldern und den Befindlichkeiten der Szene.

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