Bayrische Bouldermeisterschaften Jgd A und B in Memmingen

Pressemitteilung vom 1.5.2022

Kathi Ruckdäschel Bayrische Jugendmeisterin

Am vergangenen Wochenende traf sich die Elite der bayrischen Boulderjugend in der brandneuen DAV-Boulderhalle von Memmingen zur Vergabe der diesjährigen Meistertitel. Im Vorfeld hatte es zwei Qualifikationswettbewerbe gegeben, was hohes Ausgangsniveau bei allen 80 Starter*innen sicherstellt. Dementsprechend anspruchsvoll waren die vier Boulderaufgaben schon in der Hauptrunde geschraubt. Zum ersten Mal seit Anfang 2020 war bei einem Jugendwettbewerb wieder Publikum zugelassen und die zahlreichen Zuschauer*innen kamen voll auf ihre Kosten.

Für den DAV Coburg waren Antonia Horbschek, Ida Böck, Ben Ruckdäschel (alle Jgd B) und Kathi Ruckdäschel (Jgd A) am Start. Das Highlight aus Coburger Sicht lieferte diesmal ganz eindeutig Kathi Ruckdäschel, die sich in einem dramatischen Finale durchsetzen konnte. Wie schon 2016, damals noch in der Jugend D, holt sie den Meistertitel nach Coburg.

Schon in der Hauptrunde war klar, dass Kathi einen sehr guten Tag erwischt hat. Mit zwei souveränen und zwei knapp verfehlten Tops lag sie da allerdings noch auf Platz 2 hinter Marina Hermann, die mit großem Einsatz alle vier Hauptrundenaufgaben knacken konnte. Im Finale entwickelte sich ein Dreikampf zwischen Ruckdäschel, Hermann (München) und Carla Schirutschke (Kempten), der bis zum letzten Zug spannend blieb. Alle drei konnten Boulder 4 klettern, allerdings mit Mühe und schon deutlich sichtbarer Erschöpfung. Ohne dieses Top wäre die Coburgerin auf Platz 3 zurück gefallen. Am Ende setzte sie sich aufgrund einer Zonen-Wertung in Finalboulder 2 auf Platz 1. Diese hatte sie mit maximalem Einsatz und tollem Kampfgeist erreicht, kurz vor Ablauf der 5 Minuten, die für jeden Finalboulder zur Verfügung stehen.

Ein toller Erfolg für Kathi und für das Coburger Team. Und das trotz nicht ganz optimaler Vorbereitung auf den Wettkampf. Statt Hallenbouldern gabs für die Fördergruppen des DAV Coburg in den Osterferien ein Kletter-Trainingscamp am Gardasee. Scheinbar waren die vielen tollen Routen (bis Schwierigkeitsgrad 9+), die Kathi in den 8 Klettertagen dort klettern konnte, auch beflügelnd für den Hallenwettkampf.

Für Kathis Bruder Ben liefs in diesem Jahr nicht so perfekt wie 2021, wo er, noch in der Jugend C, in allen Disziplinen gewinnen konnte. Das Leistungsdichte im Feld der Jugend B Jungs ist extrem hoch und die Entscheidungen waren sehr knapp. Ben konnte im Finale Boulder 1 leider nicht lösen, er scheiterte als einziger der 10 Finalteilnehmer immer wieder am letzten Zug. Dass er der körperlich Kleinste unter den Finalisten war, deutet schon etwas auf einen Längenzug hin, was die Schrauber in der Regel vermeiden sollten. In den anderen drei Boulder, zeigte er mit überzeugenden und schnellen Tops deutlich, dass er mehr als voll mithalten kann. Er machte damit noch einige Plätze gut und wurde am Ende Sechster.

Bei den Jugend B Mädels konnten sich Antonia Horbschek und Ida Böck nicht fürs Finale qualifizieren. Beide toppten jeweils einen Boulder, fürs Finale wären allerdings drei nötig gewesen. Den beiden bleibt die Aussicht auf bessere Platzierungen in der Disziplin Lead, für die in 14 Tagen der Qualifikationswettbewerb und Ende Juli die Meisterschaften anstehen.

Text u. Fotos: Bernd Leuthäusser, DAV Coburg

Antonia im Boulder 1 der Hauptrunde, in dem sie immerhin und schon im 1. Versuch die Zone holte

Kathi im Boulder 1 der Hauptrunde, in dem sie das Topp ganz knapp verfehlte

Blick in die neue Boulderhalle das DAV Memmingen - so ähnlich könnte es auch bei uns aussehen, wenn der nötige Anbau endlich in Angriff genommen wird

Podium der Jugend-A-Mädels. Kathi als stolze Meisterin im Bouldern vor Marina Herrmann (München) und Carla Schirutschke (Kempten)

Kathi im Boulder 3 des Finales, der von keiner Athletin zu knacken war

Kathi im Boulder 4 des Finales, mit dem sehr wichtigen Top im 2. Versuch

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